Adenosine A2A receptors and alpha-synuclein: Novel targets for Parkinson’s disease
Die Parkinson-Krankheit (PD) ist eine langsam fortschreitende Nervenverfallskrankheit des höheren Lebensalters. In Deutschland leiden mehr als 250 000 Menschen an dieser Krankheit.
Die auffälligsten Symptome dieser Erkrankung sind motorische Störungen, die sich mit Dopamin einigermaßen behandeln lassen. Daneben treten aber auch zahlreiche weitere Symptome auf, die kaum auf Dopamin ansprechen, wie Demenz, Störungen des Geruchssinnes, Depressionen und andere. Über die Mechanismen, die zu diesen nichtmotorischen Störungen führen, ist noch kaum etwas bekannt. Unter anderem scheinen daran die Lewy-Körperchen (LB) beteiligt zu sein, Ablagerungen in den Nervenzellen, die vor allem aus falsch gefalteten Molekülketten eines Proteins namens Alpha-Synuclein (aSyn) bestehen. Seit Kurzem weiß man außerdem, dass Koffein die Nervenzellen vor dem Parkinson-typischen Verfall schützen kann, weil es einen Rezeptor namens A2AR blockiert, der ansonsten chemische Signale ins Zellinnere übermittelt. Demnach können möglicherweise auch andere Wirkstoffe, die A2AR blockieren, die Nervenzellen schützen. Die Wechselbeziehungen zwischen aSyn und A2AR wurden noch nicht genauer untersucht. Man weiß nur, dass der nicht blockierte A2AR vermutlich die schädliche Wirkung von aSyn weitervermittelt.
In dem Forschungsprojekt werden auf Grund dieser Befunde die Wechselwirkungen zwischen aSyn und A2AR im Hinblick auf ihre Mitwirkung an der Entstehung der PD und insbesondere der nichtmotorischen Symptome genauer analysiert. Im Einzelnen wollen Prof. Tiago Outeiro und Dr. Luisa Lopes im Tierversuch und an Zellkulturen mit gentechnischen, molekularbiologischen, biochemischen und histologischen Methoden folgende Fragen beantworten:
- Wie wirkt sich eine gentechnisch erzeugte übermäßige Produktion von A2AR auf die Faltung der aSyn-Molekülketten und auf die motorischen Funktionen aus?
- Ist A2AR notwendig, damit aSyn sich falsch faltet und seine schädlichen Wirkungen ausüben kann? Verhindert die gentechnische Inaktivierung von A2AR oder seine Blockade mit Koffein, dass sich aSyn zu den Lewy-Körperchen zusammenlagert?
- Durch welche biochemischen Mechanismen treten aSyn und A2AR in Wechselwirkung?
Insgesamt möchte das Forscherteam klären, auf welche Weise die Wechselbeziehungen zwischen aSyn und A2AR zu den nichtmotorischen Symptomen der Parkinson-Krankheit beitragen und ob das System sich als Ansatzpunkt für neue Therapieverfahren eignet.