’Affordable housing‘ crises in comparative, political-economy perspective: housing governance, policy innovation, political tensions and investment outcomes in four national urban centres
Für niedrige und mittlere Einkommensgruppen in größeren Städten vieler Länder sind die Wohnbedingungen zunehmend unerschwinglich.
In den letzten Jahren hat die Erschwinglichkeit von Wohnraum in Großstädten vermehrte Aufmerksamkeit in öffentlichen Debatten und akademischen Studien erfahren. Dabei geht es vor allem um die zunehmend unerschwinglichen Wohnbedingungen für niedrige und mittlere Einkommensgruppen in großen Städten vieler Länder. Als Maßstab für eine angemessene Belastung gilt, dass Wohnkosten maximal 30 Prozent des Brutto-Haushaltseinkommens betragen sollten. Während politische Akteure zunehmend auf dieses gesellschaftliche Problem reagieren, ist bis dato noch nicht erforscht, wie erfolgreich diese Strategien sind.
Dr. Wetzstein untersucht die Erschwinglichkeit städtischen Wohnraums in international vergleichender Perspektive. Interdisziplinär werden die Angemessenheit und Effektivität der gegenwärtigen politischen Interventionen aus der Perspektive der vergleichenden politischen Ökonomie sowie der Wirtschaftsgeographie erforscht. Diese Ansätze erlauben es, die kontextbezogenen Übereinstimmungen der politischen Prozesse einerseits sowie der privaten, öffentlichen und non-profit Investitionen im urbanen Wohnraum andererseits zu erfassen. Hauptbewertungskriterium für die Effektivität ist, ob politische Eingriffe einen Einfluss auf die Erschwinglichkeit von Wohnraum haben und, falls ja, in welcher Form und in welchem Ausmaß. Zur Beantwortung dieser Frage nimmt Dr. Wetzstein einen systematischen Vergleich des Wohnraummangels in vier urbanen Zentren der anglophonen und kontinentaleuropäischen Sphären vor (Auckland, Sydney, Berlin und Wien) und zielt darauf, sechs spezifische Themenbereiche zu klären:
- das Ausmaß des Wohnraummangels, seine Hauptursachen und die am stärksten betroffenen Bevölkerungsgruppen,
- die Rolle der staatlichen, privaten sowie der non-profit Akteure in der Diskussion, Planung, Finanzierung und Umsetzung von bezahlbarem urbanem Wohnraum,
- die Ideen, Strategien und Regelungen sowie die intellektuelle, räumliche und politische Mobilisierung gegenwärtiger Maßnahmen zu bezahlbarem Wohnraum,
- die Übereinstimmung von Investitionen im Immobilienmarkt mit den Zielen des bezahlbaren Wohnraum,
- eine kritische Bewertung der Spannungen und Konflikte sowie Trade-Offs zwischen politischen und wirtschaftlichen Zielen, um schließlich
- die Zukunft der Chancen und Einschränkungen in bezahlbarem, urbanem Wohnraum einschätzen zu können.