Das von Wolfgang Schmieder 1950 vorgelegte Bach-Werke-Verzeichnis (BWV) gilt zwar nach wie vor als internationales Referenzwerk, doch sind der Material­umfang mit der zweiten erweiterten Auflage von 1990 so stark angestiegen und das Verweissystem derart kompliziert geworden, dass das Buch nur noch schwer benutzbar ist. Neue Forschungsergebnisse haben sich zudem nur in den Einzelnachweisen, nicht aber in der Anlage des Verzeichnis­ses niedergeschlagen.

Da bei einer Neukonzeption der Werkeinträge neu ent­deckte Kompositionen und unbekannte Texte zu Origi­nalwerken eingearbeitet und zahlreiche Incerta und Zu­schreibungen berücksichtigt werden müssen, würde sich die Masse der Informationen weiter erhöhen und ein zu­sätzliches Verweis­system die Handhabbarkeit des Bu­ches weiter erschweren. Ziel des Projekts ist daher auch nicht eine aktualisierte Neu­auflage des Verzeichnisses. Vielmehr muss das Bach-Werke-Verzeichnis konzeptio­nell auf eine ganz neue Grund­lage gestellt werden, wo­bei die Einzeldaten aktualisiert und überprüft sowie zu­sätzliche gattungsbezogene Repertoire-Übersichten und werkchronologische Aufschlüsselungen der einzelnen Werk-Gruppen erarbeitet werden müssen. In die­sem Zusammenhang gilt es auch, ein neues Referenz­sy­stem zu erarbeiten und die Informationen einerseits in Buch­form und andererseits im Internet bereitzustellen. Durch die Auslagerung von Informationen ins Internet (z.B. die Biblio­graphie) soll der Übergang von einem traditionellen zu einem modernen und prakti­kab­len Werkverzeichnis geschaffen werden.

Solch ein Groß-Projekt ist nur in einem längerfristigen, mehrstufigen Vorgehen zu bewältigen. Gegenstand dieses Teilprojekts ist es daher, die einzelnen Werkeinträge zu überar­beiten und Roh­einträge zu jedem Werk zu er­stellen. Dabei wird nach bestimmten, vom Herausgeberkreis erarbeiteten Kriterien entschieden, welche Einzelinfor­mation und Literaturangaben der Buchform und welche der Internet-Ausgabe zugeordnet werden.