Funding Funded Projects ChronIran: Systematische Reihenuntersuchung von 14C-Proben aus neuen Grabungen in Iran (Frühbronzezeit bis Eisenzeit)

ChronIran: Systematische Reihenuntersuchung von 14C-Proben aus neuen Grabungen in Iran (Frühbronzezeit bis Eisenzeit)

Ziel der Studie ist die Erstellung einer chronometrisch basierten absoluten Chronologie für die historischen Perioden des Irans und ihre Korrelation mit den Nachbarregionen, insbesondere mit Mesopotamien.

Die reiche Geschichte des Irans − vom Ende der Jüngeren Dryas-Kaltzeit (10. Jahrtausend v. Chr.) über die sesshaften Kulturen (ab dem 4. Jahrtausend v. Chr.) bis hin zur Gründung erster territorialer Staaten und dem Aufstieg des achaemenidischen Reiches (2. Jahrtausend v. Chr.) − täuscht leicht darüber hinweg, dass die archäologischen Kenntnisse dieser vielfältigen Landschaft bis heute überaus lückenhaft sind. Zwar waren nach dem Zweiten Weltkrieg erste wegweisende Untersuchungen an verschiedenen Fundorten mit unterschiedlichen Zeitstellungen in Gang gekommen, doch kamen sie bedingt durch Revolution (1979), administrative Neuorganisation des Landes und Krieg (1980-88) fast vollständig zum Erliegen. Die Feldarbeiten wurden erst 1997 wieder aufgenommen.
Da die Forschung zur chronologischen Synchronisierung der Siedlungsgeschichte aufgrund der widrigen Umstände noch weitgehend auf dem Stand von 1979 ist und neue Methoden wie die systematische Datierung archäologischer Schichten mittels Radiokarbonmethode bislang nur selten zur Anwendung kamen, bestehen nach wie vor Unsicherheiten in der absoluten Datierung einzelner Phasen der Frühbronzezeit bis zu einer Größenordnung von einem halben Jahrtausend. Dadurch fehlen bisher auch zuverlässige Synchronisierungen mit historisch überlieferten Ereignissen, wie sie aus den Feldzugsannalen der Könige von Ur und Assur bekannt sind.
Ziel der Studie ist daher die Erstellung einer chronometrisch basierten absoluten Chronologie für die historischen Perioden des Irans und ihre Korrelation mit den Nachbarregionen, insbesondere mit Mesopotamien. Dabei werden neue Datierungen aus neuen Grabungen erhoben, verfügbare Fundkomplexe aus Altgrabungen auf Nachdatierungsmöglichkeiten geprüft und geläufige Datierungen gesammelt, neu kalibriert und evaluiert.
Ausgangpunkt der Studie sind die Keramikassemblagen, die in den vergangenen zehn Jahren bei Grabungen im Iran geborgen wurden und die unterschiedlichen Fundorten und verschiedenen Zeitstellungen entstammen (vom Neolithikum bis zur Eisenzeit). Die stratifizierten Assemblagen und die bereits entnommenen, bislang aber undatiert gebliebenen 14C-Proben wertet Dr. Helwing nach einem einheitlichen Verfahren aus, wobei das Probenmaterial zuvor zoologisch bzw. botanisch evaluiert wird. Es ist mit etwa 300 verwertbaren Proben zu rechnen, die aus rund 70 Grabungskontexten der jüngeren Zeit stammen.

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