Funding Funded Projects Conditional Knockout Mice Models for Restless Legs Syndrome

Conditional Knockout Mice Models for Restless Legs Syndrome

Das Restless-Legs-Syndrom (RLS), auch Syndrom der ruhelosen Beine genannt, ist eine der häufigsten neurologischen Erkrankungen, die allerdings oft nicht richtig diagnostiziert wird.

Erste Anzeichen, die bereits im Kindesalter auftreten können, verdichten sich in späteren Jahren: Missempfindungen oder Schmerzen in den Beinen, manchmal auch in den Armen, die mit einem starken Bewegungsdrang einhergehen. Bewegung lindert die Beschwerden, die allerdings sofort zurückkehren, sobald die Patienten wieder ruhig sitzen oder liegen. Je nach Schweregrad dauern diese Zustände einige Minuten bis Stunden an. Oft sind darüber hinaus auch noch unwillkürliche Bewegungen der Beine oder Arme zu beobachten. Die Symptome häufen sich vor allem nachts, was zu Schlafstörungen und zum Teil einem gravierenden Schlafmangel bis hin zu Erschöpfungszuständen und Depressionen führt.
Über die Ursachen des idiopathischen RLS ist bislang wenig bekannt. Sicher ist nur, dass Störungen im Stoffwechsel des Neurotransmitters Dopamin eine entscheidende Rolle spielen. Fast alle RLS-Patienten sprechen - wenn auch oft nur vorübergehend - auf eine dopaminerge Therapie an, was als Bestätigung der Diagnose angesehen wird. Das RL-Syndrom tritt familiär gehäuft auf. Auf der Suche nach genetischen Faktoren stieß man bei sechs Genen auf Varianten, die das Krankheitsrisiko erhöhen. Darunter sind überraschenderweise auch Gene, die beim Embryo für die Entwicklung der Extremitäten und des Nervensystems verantwortlich sind. Bisher ist allerdings noch unklar, welche Rolle diese Gene bei kranken erwachsenen Patienten spielen.
Den Untersuchungen der Arbeitsgruppe zufolge ist das Restless-Legs-Syndrom vor allem mit einer Variante im Intron 8 des Gens MEIS1 assoziiert, das einen Transkriptionsfaktor codiert. Das entsprechende Protein MEIS1 steuert beim Embryo die Aktivitäten einer Gengruppe, die mit für die Entstehung des zentralen Nervensystems ver¬antwortlich ist. Mit Hilfe eines entsprechenden transgenen Mausmodells konnte die Arbeitsgruppe das RLS erstmals mit der Entwicklung eines bestimmten Hirnareals, dem Corpus striatum, in Verbindung bringen, das in wichtige neuronale Regelkreise eingebunden ist. Zu dem Zeitpunkt, an dem der Transkriptionsfaktor MEIS1 beim Embryo in diesem Hirnbereich aktiv ist, wurde noch die Expression zweier weiterer, mit RLS assoziierter Gene nachgewiesen: Ptprd und Tox3.
Prof. Juliane Winkelmann und Dr. Derek Spieler setzen bei ihren Untersuchungen zur Pathogenese des RLS auf konditionelle Knockout-Mäuse, bei denen man in dem betreffenden Bereich und zum entspre-chenden Zeitpunkt der Embryogenese die drei Gene einzeln und in Kombination miteinander ausschalten kann. Im Verlängerungszeitraum wirdnun eine genaue und umfassende phänotypische Untersuchung des Verhaltens und der neuroanatomischen Strukturen dieser Mäuse durchgeführt; auf diese Weise hoffen die Forscher, eine klarere Vorstel-lung von den pathophysiologischen Prozessen sowie der Interaktion der beteiligten Gene zu bekommen und so die Ursachen des RLS besser eingrenzen zu können.

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