Funding Funded Projects Die Konzertouvertüre im Zeitalter Mendelssohns

Die Konzertouvertüre im Zeitalter Mendelssohns

Das Teilprojekt ist eines von mehreren Pilotprojekten zur Vorbereitung des Editionsvorhabens „Deutsche Musik in Europa 1806-1914, Edition und Dokumentation“, gefördert von der VolkswagenStiftung und der Fritz Thyssen Stiftung.

Im Zentrum dieses Vorhabens steht ein bedeutender musikhistorischer Zeitraum, der quellenkundlich bisher nahezu ausschließlich über die großen Werkausgaben einzelner Komponisten erschlossen worden ist. Im Unterschied dazu geht es bei diesem Projekt nun darum, Werkgrupppen von historischer Bedeutung zu bestimmen und innerhalb dieser gattungsgeschichtlich bzw. sozial-, aufführungs- oder rezeptionsgeschichtlich begründeten Felder die wichtigen Quellen zu erschließen. Neben den zehn Bänden zum Thema "Oratorium und geistliche Musik" sind acht Bände für "Kammermusik" und weitere zehn Bände für "Orchestermusik" vorgesehen, fünf zu "Sinfonik und sinfonische Dichtung" und fünf zu "Jenseits der Sinfonik". Letzteres Thema wird mit dem hier gegenständlichen Band zur "Konzertouvertüre im Zeitalter Mendelssohns" eröffnet werden.
Die Etablierung der Konzertouvertüre als eigenständiges Genre kann zu den wichtigsten Veränderungen im Gattungsgefüge der deutschen Orchestermusik seit dem Tod Beethovens gezählt werden. Zwar hat sich Felix Mendelssohn Bartholdy zwischen 1826 und 1835 nur kurze Zeit mit der Gattung im engeren Sinne beschäftigt, doch werden seine vier Ouvertüren – "Sommernachtstraum", "Meeresstille und glückliche Fahrt", "Die Hebriden" und "Zum Märchen von der schönen Melusine" – für die Herausbildung des neuen Genres verantwortlich gemacht. Die besondere Rolle Mendelssohns für das Genre und die Bedeutung von Shakespeare, Goethe, Ossian und Conradin Kreutzer als Inspirationsquelle für seine und andere Ouvertüren sind genauso Thema wie die Entwicklung der Gattung im Wechselspiel mit Schauspiel- und Opernouvertüren. Konzertouvertüren wurden zum festen Bestandteil des Repertoires, wobei neben Mendelssohn auch Ferdinand Ries, Niels Wilhelm Gade, Carl Maria von Weber, Ferdinand Schneider und Hector Berlioz auf dem Programm standen. Im Rahmen des Projekts werden die einschlägigen Werke gesichtet und die ausgewählten Kompositionen in ihrem institutionellen Kontext und im Zusammenhang mit der das Genre begleitenden ästhetischen Diskussion untersucht.
Die Edition ist in zwei Teilbänden angelegt und wird acht bis zehn Konzertouvertüren umfassen. Die Auswahl ist in erster Linie von der Bedeutung für die Ausbildung des Repertoires und damit auch von der zeitgenössischen Rezeption abhängig und wird im Rahmen der Studie nach und nach zu treffen sein.

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