Funding Funded Projects Die wohlfahrtsstaatliche Individualisierung der social citizens: Entwicklung und Widersprüche in Europa

Die wohlfahrtsstaatliche Individualisierung der social citizens: Entwicklung und Widersprüche in Europa

Ziel des Forschungsvorhabens ist es, die Komplexität wohlfahrtsstaatlicher Institutionen zur sozialen Sicherung systematisch zu erforschen, international zu vergleichen und deren Wandel zu analysieren.

Seit den 1990er Jahren werden Wohlfahrtsstaaten als Reaktion auf verschiedene Formen sozialen, demographischen und politischen Wandels zum Teil umfassend reformiert. Diese Reformen sind dabei stark von einem offiziellen politischen Leitbild der Europäischen Union geprägt, nämlich dem der Eigenverantwortung des Sozialbürgers. Dieses Leitbild findet allerdings sehr verschiedenartig Eingang in wohlfahrtsstaatliche Institutionen. Institutionentheoretische Konzepte bieten Ansätze, diese Differenzen, die sowohl im internationalen Vergleich als auch innerhalb eines Wohlfahrtsstaates zu beobachten sind, zu erklären. Akteure können Eigenver¬antwortung beispielsweise sehr unterschiedlich verstehen und sie zum Teil mit Individualisierung und zum Teil mit Subsidiarität und dem damit verbundenen Familienbezug gleichsetzen. Bestrebungen, Leitbilder umzusetzen, führen demnach nicht notwendigerweise zu den erwarteten Ergebnissen. Auf diese Weise können nicht intendierte Folgen oder eine ungleichgewichtige Beeinflussung einzelner Institutionen durch die Leitbilder zu Widersprüchlichkeiten in der wohlfahrtsstaatlichen Ordnung führen.
Vor diesem Hintergrund ist es Ziel des Forschungsvorhabens, die Komplexität wohlfahrtsstaatlicher Institutionen zur sozialen Sicherung hinsichtlich ihrer individualisierenden und familienbezogenen Sozialrechtskonzeption systematisch zu erforschen, international zu vergleichen und den Wandel zu analysieren.
Folgende Fragen werden durch die Untersuchung behandelt:

  • In welcher Art und Weise konstruieren die wohlfahrtsstaatlichen Regelungen zur sozialen Sicherung den „social citizen“ in Ländern verschiedener Wohlfahrtsregimetypen als Individuum?
  • Inwieweit gibt es einen generellen Trend der Entwicklungen von Wohlfahrtsstaaten zu einer Konzeption des social citizen als Individuum?

Dazu werden zwei wohlfahrtsstaatliche Regelungen in den Blick genommen, nämlich jene zur sozialen Sicherung im Alter und jene zur Sicherung in Zeiten der Arbeitslosigkeit. Anhand einheitlicher Indikatoren sollen der Individualisierungsgrad des „social citizen“ durch die wohlfahrtsstaatlichen Regelungen erfasst und die Entwicklungen und internationalen Differenzen analysiert werden.

Newsletter Anmeldung

    Ich bin mit der Speicherung meiner Daten gemäß unseren Datenschutzhinweisen einverstanden.

    11 + three =

    Newsletter Abmeldung

      4 × 1 =