Edition, Übersetzung und Kommentierung der Dokumente zur Geschichte des arianischen Streites – Von der Synode von Konstantinopel 381 bis zum Symbolum Quicumque (Lieferung 6)
Bei dem um 315 n. Chr. ausgebrochenen arianischen Streit ging es um trinitätstheologische Auseinandersetzungen über das Verständnis der Ewigkeit des Sohnes Gottes und seiner Zeugung aus dem Vater.
Ziel des Projektes ist es, die in den verschiedensten Kontexten überlieferten Dokumente aus dem arianischen Streit von der Synode von Konstantinopel (381 n. Chr.) bis zum „Symbolum Quicumque“ (um 600 n. Chr.) zu sammeln, kritisch zu edieren, zu übersetzen, zu kommentieren und sie so für die weitere Erforschung der Spätantike und des Frühmittelalters zu erschließen.
Der Streit um die Trinitätstheologie, der um 315 n. Chr. mit der Auseinandersetzung zwischen dem alexandrinischen Presbyter Arius und seinem Bischof Alexander über das Verständnis der Ewigkeit des Sohnes Gottes und seiner Zeugung aus dem Vater ausbrach, wurde nach langjährigen Entwicklungen schließlich auf dem zweiten ökumenischen Konzil von Konstantinopel im Jahr 381 einer gewissen Lösung zugeführt. Das Projekt beginnt daher mit einer Dokumentation dieses theologischen „neunizänischen“ Konsenses sowie seiner Umsetzung in die staatliche Gesetzgebung. Die Auseinandersetzungen dauerten jedoch noch mehr als zwei Jahrhunderte lang an, da einige gotische Gruppen in der Mitte des vierten Jahrhunderts das Christentum in einer später häretischen (arianisch genannten) Form annahmen. Die Westgoten bildeten wohl die Keimzelle für die Verbreitung des „arianisch“-homöischen Christentums bei den Burgundern, Ostgoten und auch Vandalen. Einen inhaltlichen Schlusspunkt bildeten die Konversion des Westgotenherrschers Rekkared und das „Symbolum Quicumque“, das „Athanasianische Bekenntnis“, das in die Aufarbeitung der konfessionellen Konflikte zu gehören scheint und die lateinische Kirche in ihrem Selbstverständnis während des gesamten Mittelalters bis in die Reformationszeit hinein geprägt hat.
Die herauszugebenden Dokumente sollen als sechste Lieferung im Rahmen der „Dokumente zur Geschichte des arianischen Streites“ erscheinen.