Ehrenamt in Deutschland – eine ökonomische Analyse
Mehr als jeder dritte Deutsche kümmert sich in seiner Freizeit ohne Vergütung um einen guten Zweck.
Das zeigt eine Umfrage des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend aus dem Jahr 2009. Organisationen des so genannten Dritten Sektors, die weder dem staatlichen noch dem gewinnorientierten privaten Sektor zuzuordnen sind - wie auch ehrenamtliche Tätigkeiten - spielen daher in Deutschland sowohl wirtschaftlich als auch gesellschaftlich eine bedeutende Rolle.
Trotz dieser großen Bedeutung des freiwilligen Engagements liegen bisher sehr wenige wissenschaftliche Erkenntnisse über die verschiedenen Faktoren des Ehrenamts vor.
Prof. Bauer vom Lehrstuhl für Empirische Wirtschaftsforschung der Universität Bochum und Prof. Schmidt vom Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung nehmen dies zum Anlass, den wissenschaftlichen Erkenntnisstand zu den Faktoren und den Folgen ehrenamtlichen Engagements durch die Einbeziehung des familiären Kontexts sowie durch internationale Vergleiche zu erweitern.
Offene Forschungsfragen werden im Rahmen des Projekts in drei Modulen bearbeitet:
- Im ersten Modul soll der Frage nachgegangen werden, wer wann in welchem Ausmaß eine ehrenamtliche Tätigkeit ausübt.
- Das zweite Modul konzentriert sich auf die Determinanten ehrenamtlichen Engagements und die Möglichkeiten politischer Maßnahmen, ein derartiges Engagement zu fördern.
- Das dritte Modul analysiert die Auswirkungen ehrenamtlichen Engagements auf die individuellen Löhne, die Beschäftigungswahrscheinlichkeit sowie die Lebenszufriedenheit.