Insgesamt 175 Autoren aus der ganzen Welt leuchten dabei das europäische Internationale Privatrecht in den beiden ersten Bänden in Form von 250 Stichwortartikeln (jeweils 3 000-
6 000 Wörter) rechtsvergleichend unter Berücksichtigung aktueller Entwicklungen auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene aus, wobei sich ihr Fokus nicht auf Europa beschränkt. Im dritten Band wird das Internationale Privatrecht ausgewählter Rechtsordnungen in Form von 80 Länderberichten (jeweils 4 500-6 500 Wörter) erschlossen. Eine Zusammenstellung wichtiger Gesetzestexte in der Ursprungssprache und – sofern vorhanden – amtlicher englischer Übersetzung soll diesen Band abschließen.
Prof. Rühl sieht das europäische Internationale Privatrecht nach den umfangreichen legislativen Maßnahmen, die seit Übertragung der nahezu umfassenden Gesetzgebungskompetenz für die relevanten Materien auf den europäischen Gesetzgeber Ende der 1990er Jahre erfolgt sind, in einer Phase, in der die zunächst unkoordinierte Regelbildung zum Gegenstand teilweise noch sehr punktueller wissenschaftlicher Debatten geworden ist.
Eine umfassende Sammlung, Darstellung und Aufbereitung des Gebiets in seiner gesamten, auch theoretischen und methodischen Breite steht noch aus und erfolgt nun im Rahmen des Forschungsprojekts. Die Arbeiten sind erforderlich, da sich das Rechtsgebiet punktuell und sektoral ohne übergreifendes Regelungskonzept und dementsprechend teilweise ohne innere Kohärenz entwickelt hat. Die Enzyklopädie soll mittelfristig als Grundlage für die Systematisierung und Konsolidierung des europäischen Internationalen Privatrechts dienen und langfristig eine breit angelegte Diskussion über die weitere Entwicklung der einschlägigen Vorschriften anregen.