Funding Funded Projects Expectation Formation, Uncertainty and Ambiguity at the Firm Level−Measurement and Macroeconomic Implications

Expectation Formation, Uncertainty and Ambiguity at the Firm Level−Measurement and Macroeconomic Implications

Welche Erwartungen haben Unternehmer an die Zukunft? Und wie beeinflussen diese ihre unternehmerischen Entscheidungen?

Während die traditionelle Ökonomie auf tatsächlich beobachtete Handlungen fokussiert, soll in diesem Projekt herausgefunden werden, welche Erwartungen Unternehmer an die Zukunft richten, und wie sie sie im Zuge der Entscheidungsfindung gewichten. Auch wenn diese Thematik in der Literatur bislang eine eher untergeordnete Rolle spielte, kann das Vorhaben auf verschiedene Stränge in der Literatur aufbauen. Forschung zu makroökonomischen Lernprozessen hat häufig auf Erwartungsdaten professioneller Wirtschafts- und Konjunkturprognosen zurückgegriffen. Auch die Erwartungsbildung von Haus¬halten war Gegenstand empirischer Studien. Schließlich befasst sich ein Strang der Literatur im Bereich Finanzierung und Rechnungslegung mit Gewinnankündigungen und Dividendenvorhersagen von Unternehmen und deren strategischer Rolle als Signal an Investoren. Eine Forschungslücke sehen Prof. Bachmann, Prof. Carstensen und Prof. Schneider hinsichtlich von Fluktuationen makroökonomischer Aggregate.
Während die in jüngerer Zeit aufgekommenen psychologisch fundierten Modelle des Konjunkturzyklus zahlreiche theoretische Einsichten zu dieser Thematik geliefert haben, fehlt es noch an einer empirischen Unterfütterung ihrer Erklärungen. Daher befragen die beteiligten Wissenschaftler Unternehmen aus der verarbeitenden Industrie hinsichtlich konkreter Erwartungen für zukünftiges Umsatzwachstum und bitten um eine Einschätzung der Eintrittswahrscheinlichkeit ihrer Prognose.
In einem ersten Komplex wird die Dynamik der Erwartungsbildung untersucht. Der zweite Komplex vergleicht die subjektive Unsicherheit mit derjenigen von existierenden Proxy-Variablen für Unsicherheit aus der Literatur. Im dritten Komplex geht es um den Effekt von Unsicherheit auf tatsächliche Entscheidungen von Firmen. Der vierte Fragenkomplex widmet sich der Rolle von Knight’scher Unsicherheit, definiert als der Teil von Unsicherheit, der anders als das »Risiko« nicht berechen- oder messbar ist.
Die Fragen werden in eine existierende umfangreiche Erhebung auf Unternehmensebene integriert, die vom Münchner ifo-Institut durchgeführte Business Cycle Survey. Der entstehende neue Datensatz ist in mehrfacher Hinsicht innovativ. Erstens wer¬den zu Szenarios quantitative (und nicht qualitative) Daten abgefragt. Zweitens ist die Eintrittswahrscheinlichkeit als Prozentbereich anzugeben. Dadurch kann die Knight’sche Unsicherheit untersucht werden. Drittens soll der neue Datensatz mit konventionellen Maßzahlen wie Umsatz, Beschäftigung, Investitionen etc. (AMADEUS und Hoppenstedt Datenbanken) verknüpft werden, um so die Effekte psychologischer Variablen auf den Unternehmenserfolg zu messen.

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