Funding Funded Projects Genesis Rabbah‘ in Dialogue with Christians

Genesis Rabbah‘ in Dialogue with Christians

Bei dem „Genesis Rabbah“ handelt es sich um einen „Midrasch“, eine Sammlung von homiletischen Auslegungen des ersten Buches der Bibel durch jüdische Rabbiner.

Gegenstand des Forschungsvorhabens ist es, den jüdischen Midrasch „Genesis Rabbah“ (Anfang 5. Jahrhundert n. Chr.) im Lichte christlicher Autoren, näherhin der Kirchenväter Origines (185-254), Justinus (100-165) und Eusebius (260-340), zu untersuchen.
Der Midrasch entstand in der tannaitischen (ca. 70-240 n. Chr.) und amoräischen Zeit (ca. 250-500 n. Chr.) und war anscheinend auch christlichen Theologen der Antike bekannt. So hat die Forschung nachgewiesen, dass die Kirchenväter Origines, Justinus und Eusebius in ihren exegetischen Werken zur Genesis auf die rabbinische Tradition der Auslegung der Bibel rekurrieren. Origines‘ „Homilie zum Buch Genesis“ wie auch sein „Kommentar zum Buch Genesis“, Justins „Dialog mit Tryphon“ sowie Eusebius`„Präparatio evangelica“ und „Demonstratio evangelica“ beziehen sich – teilweise in polemischer und abgrenzender Weise – auf jüdische exegetische Schriften und sind Beleg für einen lebendigen christlich-jüdischen Dialog über die richtige Methode der Bibelexegese und das angemessene Verständnis des Alten Testamentes.  
Das Forschungsprojekt analysiert den Midrasch „Genesis Rabbah“ in seinen verschiedenen Schichten und Redaktionsstufen. Dazu werden die Referenztexte der christlichen Autoren (Origines, Justin, Eusebius) herangezogen. Erwartet wird, dass es durch den Vergleich mit den christlichen Texten möglich sein wird, verschiedene Entwicklungsstufen der rabbinischen Rezeption und Exegese der Tora im Übergang von der tannaitischen zur amoräischen Zeit herauszuarbeiten. Während die „tannaitischen“ Gelehrten in erster Linie die religionsgesetzlichen Bestimmungen der Tora („Mischna“) auslegten und sich sehr eng an den biblischen Text anlehnten,  beschäftigten sich die „amoräischen“ Rabbiner vorwiegend mit den erzählenden Texten der Tora und entwickelten eine „freiere“ Interpretation der biblischen Vorlage. In diesem Zusammenhang wird insbesondere untersucht, ob der Übergang von der „Mischna“ zum „Midrasch“ im rabbinischen Judentum auch durch den Dialog mit christlichen Autoren zu erklären ist.

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