Gerechte Verteilung der Gewinne am globalisierten Arbeitsmarkt
Im Zuge der Globalisierung hat sich die Welt zum Teil ungleich gewandelt. So lässt sich über die vergangenen 25 Jahre eine zunehmend ungleiche Einkommensverteilung in Ländern der OECD beobachten.
Während die Frage nach dem genauen Beitrag der Globalisierung zu diesem Ungleichgewicht unter Wirtschaftswissenschaftlern intensiv diskutiert wird, herrscht weitestgehend Einigkeit bezüglich der These, dass die Globalisierung Gewinner und Verlierer kennt und daher Verteilungskonflikte verursachen kann. Allerdings überrascht es, dass dabei der Frage, wie man die Verlierer der Globalisierung möglichst schadlos halten kann, kaum wissenschaftliche Beachtung geschenkt wird.
Dr. Sebastian Braun vom Institut für Weltwirtschaft der Universität zu Kiel möchte dazu beitragen, diese Forschungslücke zu schließen. Er analysiert daher, wie Maßnahmen der Arbeitsmarktpolitik gestaltet werden müssen, um die Verlierer der fortschreitenden Globalisierung in diesem Prozess zu unterstützen und weitestgehend schadlos zu halten, indem man ihre Anpassungsfähigkeit fördert, ohne gleichzeitig die kumulierten Netto-Erträge der Globalisierung aufzuzehren.
Das Forschungsprojekt gliedert sich in vier Schritte:
- Zunächst erfolgt eine eingehende Auswertung der kontextbezogenen empirischen Befunde zum Ungleichgewicht, zur Globalisierung und zu den Maßnahmen der Arbeitsmarkpolitik.
- Gefolgt von einer Betrachtung der Verteilungsprozesse innerhalb eines Sektors, die ferner die ungleiche Verteilung innerhalb der Vergleichsgruppen und die endogene Versorgung mit Arbeit umfassen soll.
- In einem dritten Schritt werden verschiedene Maßnahmen der Arbeitsmarktpolitik im Hinblick auf ihre Effizienz zur Kompensation der individuell eintretenden Verluste überprüft.
- Abschließend werden länderspezifische Abweichungen der nationalen Arbeitsmärkte in den Blick genommen.
Als innovativer Ansatz ist vorgesehen, die Projektergebnisse während des Verlaufs des Forschungsprojekts auf einer virtuellen Plattform zu diskutieren und durch die Beteiligung von Multiplikatoren aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik zu verbreiten.