Im Mittelpunkt dieses Handbuchs stehen die wesentlichen Strukturen der nationalen Verfassungs- und Verwaltungsordnungen, welche auch rechtsvergleichend dargestellt werden sollten.
Forschungsbedarf ergibt sich daraus, dass die Entwicklung einer leistungsfähigen Rechtsdogmatik auf europarechtlicher Ebene durch das Fehlen von rechts- und insbesondere verfassungstheoretischen Figuren behindert wird. Wie die Arbeiten des Verfassungskonvents zeigen, sind die Anforderungen des demokratischen Konzepts in der EU und für ihre Organe diffus. Weitere Probleme ergeben sich beispielsweise aus der Verwirklichung des unionalen Grundrechtsschutzes und aus der Kompetenzverteilung zwischen der EU und ihren Mitgliedsstaaten. Selbst die Struktur der Grundfreiheiten, ihr Verhältnis zu den Grundrechten und zur Wettbewerbsordnung sind nicht hinreichend geklärt.
Diese wissenschaftliche Lücke beabsichtigen Prof. von Bogdandy und Prof. Huber durch die Erstellung eines Handbuchs zu schließen, in dem die verfassungs- und verwaltungsrechtlichen Grundlagen der Mitgliedstaaten offengelegt werden und dann auf die allgemeinen Prinzipien und Strukturen des Öffentlichen Rechts in Europa eingegangen werden soll. War es ursprünglich geplant, das Handbuch in drei Bände zu gliedern, ist es gegenwärtig auf insgesamt neun Bände ausgelegt.
Von diesen geplanten neun Bänden sind bisher fünf erschienen: Die Bände I (Grundlagen und Grundzüge staatlichen Verfassungsrechts) und II (Offene Staatlichkeit – Wissenschaft vom Verfassungsrecht) erschienen in den Jahren 2007 und 2008, Band III (Verwaltungsrecht in Europa: Grundlagen) 2010, Band IV (Verwaltungsrecht in Europa: Wissenschaft) 2011 und Band V (Verwaltungsrecht in Europa: Grundzüge) im Jahr 2014.