Konjunkturprognosen als bestimmende Faktoren am Immobilienmarkt
Die globale Finanzkrise der Jahre 2008/2009 hat gezeigt, von welchem Gewicht die Entwicklung des Immobilienmarkts für die Funktionsfähigkeit der Finanzmärkte ist.
Vor diesem Hintergrund will das Gemeinschaftsprojekt von Prof. Stadtmann und
Prof. Pierdzioch zu einem vertieften Verständnis der Determinanten und des Verhaltens von Immobilienmärkten beitragen. Sie analysieren dazu die Vorhersagen in Bezug auf
Wohnbaubeginne und die Immobilienpreise.
Im Rahmen der Analyse soll die Frage beantwortet werden, ob Konjunkturbeobachter im Rahmen ihrer Vorhersagen rationale Erwartungen zu Immobilienpreisen und privatem Immobilieneigentum aufbauen. Falls nicht, soll untersucht werden, welche Faktoren die Abweichungen von einer rationalen Beurteilung verursachen. Ferner wird untersucht, ob Konjunkturbeobachter konsistente Vorhersagen zu Immobilienpreisen und Wohnbaubeginnen liefern.
Mit dem beschriebenen Forschungsdesign will das Projekt in mehrfacher Hinsicht den Forschungsstand erweitern.
- Erstens zieht die Analyse in Abgrenzung zu den meisten frühen Studien zu immobilienmarktfokussierten Vorhersagen nun erstmals sowohl Wohnbaubeginne als auch Immobilienpreise als Parameter heran.
- Zweitens umfasst die analysierte Datenbasis sowohl den Zeitraum des Immobilienbooms als auch die Phase des Zusammenbruchs der Spekulationsblase im Zuge der US-amerikanischen Subprime-Krise.
- Drittens enthält die Datenbasis individualisierte Vorhersagen zu unterschiedlichen Zeithorizonten. Dies eröffnet die Möglichkeit, die Prognosen untereinander auf Heterogenität, Konsistenz und potentielle Interaktion zwischen den Konjunkturbeobachtern zu überprüfen.