Nordrheinisches Klosterbuch: Köln
Gegenstand des Forschungsvorhabens ist die Erarbeitung eines Lexikons sämtlicher geistlicher Institutionen der Stadt Köln im Rahmen des auf fünf Bände angelegten „Nordrheinischen Klosterbuches“.
Das „Nordrheinische Klosterbuch“ ist ein Grundlagenprojekt, in dem die Geschichte aller Klöster, Stifte und verwandter geistlicher Einrichtungen von ihrer Gründung bis zum Ende des Alten Reiches sowie die weitere Entwicklung im 19. und 20. Jahrhundert im rheinischen Teil des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen erforscht sowie umfassend lexikalisch dargestellt werden soll. Dabei ragt die Stadt Köln als außerordentlicher Verdichtungsraum aus der ohnehin sehr reichen rheinischen Klosterlandschaft signifikant heraus: Hier waren über siebzig von den mehr als 400 geistlichen Instituten des nördlichen Rheinlandes beheimatet. Es bestand ein enges Beziehungsgeflecht zwischen den kirchlichen Einrichtungen und der städtischen Gesellschaft, wie auch die politische Relevanz der Stifte und Klöster nicht zu unterschätzen ist. Die Bedeutung der Kölner Klöster geht weit über den genuin kirchlichen Bereich hinaus, insbesondere im Hinblick auf die Entwicklung und die Struktur der Stadttopographie sowie der zentralörtlichen Funktion der Domstadt. Über die vielfältigen Aufgaben im geistlich-geistigen Bereich hinaus übernahmen die Klöster noch eine ganze Reihe von Aufgaben wie zum Beispiel im karitativen Bereich oder Bildungssektor. Ferner fungierten die Klöster auch als eigene Wirtschaftsunternehmen.
Die Forschungsergebnisse werden in Form von Artikeln zu den einzelnen Einrichtungen präsentiert, die in systematischer Gliederung in rund siebzig Punkten sämtliche Aspekte der Kloster- bzw. Stiftsgeschichte wiedergeben. Das Handbuch wird u.a. Informationen bieten über Lage, Gründung, Geschichte und Bedeutung der Institution, Ordenszugehörigkeit, Patrozinien, Archivalien, Bau- und Kunstdenkmäler, Wirtschaftsstrukturen und -entwicklungen. Die Ergebnisse des Projektes werden zunächst in Buchform in der Reihe „Studien zur Kölner Kirchen-geschichte“ publiziert werden. Darüber hinaus soll das Werk auch über das Internet zugänglich gemacht werden.
Nach dem Einsturz des Historischen Archivs der Stadt Köln im Jahre 2009 wird mit diesem Projekt erstmals der Versuch unternommen, sämtliche für die Geschichte der Klöster und Stifte Kölns einschlägigen Quellen, welche sich in ganz unterschiedlichen Erhaltungs- und Aggregatzuständen (Originale, restaurierte Originale, Kopien und Digitalisate) befinden, wieder zusammenzustellen und auszuwerten.