Funding Funded Projects Selbsterkenntnis und Leben. Delphische und sokratisch-platonische Konzeption der personalen Bildung

Selbsterkenntnis und Leben. Delphische und sokratisch-platonische Konzeption der personalen Bildung

Die Bedeutung der Selbsterkenntnis für eine gelingende Lebensführung war bereits in der Antike ein zentrales Thema der philosophischen Reflexion.

Auch in den platonischen Dialogen wird die Selbsterkenntnis als Garant für eine widerspruchsfreie Lebensführung dargestellt. Vornehmlich versteht Platon die Selbsterkenntnis als die zentrale Aufgabe des Menschen und als Priorität vor allem anderen.
Trotz der essenziellen Stellung der Selbsterkenntnis in Platons Philosophie wurde der platonischen Theorie der Selbsterkenntnis in der Forschung bislang wenig Aufmerksamkeit gewidmet. Demzufolge entstand das Forschungsprojekt von Prof. Volker Gerhardt an der Humboldt-Universität zu Berlin mit dem Ziel, die sokratisch-platonische Konzeption sowie den Vollzug der Selbsterkenntnis unter Berücksichtigung ihrer praktischen Bedeutung zu analysieren. Die Rekonstruktion der Konzeption der Selbsterkenntnis sowie die Analyse des Vollzugs und schließlich die Untersuchung der lebenspraktischen Relevanz der Selbsterkenntnis sollen das Verständnis vertiefen und zu einem nachvollziehbaren Ergebnis führen. Dazu werden zunächst die relevanten Texte und Textauszüge ermittelt, in denen die Selbsterkenntnis explizit zum Motiv der Diskussion gemacht und umfangreich dargestellt wird.
Die Darstellung der Selbsterkenntnis in Platons frühen Werken beruht jedoch auf unterschiedlichen Konzepten. Ist demnach von einer Pluralität der Theorien auszugehen oder zeugt dies womöglich von einer vielschichtigen, komplexen Selbsterkenntnistheorie?
Angenommen es liegt eine einheitliche Theorie vor: Ist die Selbsterkenntnis dann als mehrstufiger, verschiedene Ebenen umfassender Erkenntnisprozess zu verstehen?
Dieses Projekt wurde bereits zwei Jahre durch die Fritz Thyssen Stiftung gefördert. Zur Vertiefung des Forschungsvorhabens wurde die Förderung nun um ein weiteres Jahr verlängert.
Um das Verständnis für die sokratisch-platonische Selbsterkenntnis zu schärfen, steht die Betrachtung der Aretedialoge im Mittelpunkt. Dabei sind folgende Fragen von zentraler Bedeutung:

  • Worin bestehen Verfahren und Wissensform der Selbsterkenntnis?
  • Welches ist das Objekt der Selbsterkenntnis und wie ist die selbsterkennende Instanz zu verstehen?
  • Und welches Verhältnis besteht zwischen dem Subjekt der Erkenntnis und dem zu erkennenden Selbst?

Weitere Informationen zu Prof. Volker Gerhardt finden Sie hier: http://www.philosophie.hu-berlin.de/institut/lehrbereiche/politik/mitarbeiter/gerhardt

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