Funding Funded Projects The Priesthood of Uruk in Late First Millennium BCE Babylonia

The Priesthood of Uruk in Late First Millennium BCE Babylonia

Im 6. Jahrhundert v. Chr. war die antike Stadt Uruk (bibl. Erech, heute Warka) eine der wichtigsten Drehscheiben für den interregionalen Ideen- und Warenverkehr am südlichen Euphrat.

Der Tempel Eanna diente als Zentralheiligtum der Stadt nicht nur der Verehrung der Stadtgöttin Ištar, sondern auch als „Schatzhaus“, in dem Vorräte und Schätze gelagert wurden, die von der Tempelpriesterschaft aus den zugehörigen Besitzungen nach Eanna zur Aufbewahrung gebracht wurden. Besondere Bekanntheit erlangte Eanna als erwähnter Kultort im Gilgamesch-Epos.
Gegenstand der Studie sind die einstmals in einem Archiv versammelt gewesenen Keilschriftentafeln aus dem Tempel Eanna, die nach ihrer Entdeckung Eingang in verschiedene Museumssammlungen gefunden haben, davon 4 000 in deutschen und 8 000 in anderen europäischen bzw. US-amerikanischen Sammlungen. Sie stammen hauptsächlich aus der Zeit zwischen 620 und 520 v. Chr., also aus der Periode, die zwischen der Regierungszeit Nabopolassars, dem Begründer und ersten König des neubabylonischen Reiches, und dem zweiten Amtsjahr von Daraios I. liegt. Die zeitliche Eingrenzung der Untersuchung auf diese Periode begründet Dr. Jursa damit, dass nur wenige Schriftzeugnisse aus der vorangegangenen bzw. der nachfolgenden Zeit bekannt und dass mit Beginn der Herrschaft von Xerxes I. (Regierungszeit 486-465 v. Chr.) eine ganz neue Ära in Babylon angebrochen sei.
Dr. Jursa erforscht anhand der genannten Quellen die familiäre, soziale, religiöse, kulturelle und ökonomische Beziehungswirklichkeit der Priester, die aufgrund ihrer Tempelpfründe als wichtige Vertreter der gesellschaftlichen Elite zu verstehen sind. Aufbauend auf einer Studie aus dem Jahr 1979 (Kümmel) wird zunächst der Priesterkreis erfasst, dessen Besitztümer im Archiv von Eanaa dokumentiert sind. Dabei werden alle Informationen zu Demographie, Zusammensetzung der Haushalte und Lebensgemeinschaften (Sklaven, Mitbewohner) etc. einbezogen.
Auf der Grundlage der zusammengestellten Fakten, die u. a. auch chronologisch und texttypologisch geordnet werden sollen, möchte Dr. Jursa die kultischen, sozio-ökonomischen und administrativen Aktivitäten der Priesterschaft nachzeichnen und mit den Ergebnissen in Beziehung setzen, die im Rahmen einschlägiger Untersuchungen über die Tempel Ebabbar in Sippar und Ezida in Borsippa gewonnen worden sind.

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