René Königs Züricher Vorlesungen waren sowohl für seine weitere, ganze Generationen an Soziologinnen und Soziologen formende Lehre an der Universität zu Köln prägend als auch konstitutiv für die Ausbildung der „Kölner Schule“ und für seine wissenschaftlichen Werke. Das Vorhaben setzt sich zum Ziel, die Zürcher Vorlesungen von René König, die bisher noch nicht der Öffentlichkeit zugänglich sind, zu transkribieren und zu editieren.
Die allgemeine Relevanz von Soziologiegeschichte ergibt sich aus dem Erfordernis, ein historisches Bewusstsein der Disziplin und ihrer theoretischen und empirischen Konzeptionen zu bewahren. Die Transkription und Erschließung der Vorlesungen von König sollen einen Beitrag dazu leisten, René Königs spezifische Rolle, seine soziologischen Gesellschaftsdiagnosen und Denkweisen näher zu erschließen und damit insgesamt zum vertieften Verständnis der Entwicklung der westdeutschen Soziologie beizutragen. Dabei lagen die Vorlesungen genau in jener Zeit zwischen dem Nationalsozialismus und dem Übergang zur Bundesrepublik Deutschland und der damit einhergehenden Neuausrichtung der Sozialwissenschaften.
Zugang zum Material kann durch den persönlichen Kontakt von Prof. Moebius zu einem der Söhne René Königs gewährt werden, der ihm die in seinem Privatbesitz befindlichen Vorlesungshefte zur Transkription überlässt. Weitere Hefte befinden sich im Kölner Stadtarchiv, das sich im Wiederaufbau befindet. Das Projekt unterstützt das Vorziehen der Restaurierung dieser Vorlesungshefte.
Es handelt sich um die handschriftlich vorliegenden Zürcher Vorlesungen (1938-1951): Hefte von hundert einseitig beschriebenen, liniierten bzw. maschinenschriftlich verfassten Seiten im Format DIN A5. Diese Hefte werden nun, mit einem Anmerkungsapparat versehen, für die Edition vorbereitet.