Warum Zellen sterben
Nahezu alle Zellen des menschlichen Organismus besitzen genetisch vorgegebene Selbstzerstörungsprogramme ("programmierter Zelltod").
Diese werden zum Beispiel aktiv, wenn in den Zellen Anomalien auftreten. Damit eine Zelle zur Krebszelle werden und sich unbegrenzt vermehren kann, müssen die Mechanismen des programmierten Zelltodes außer Kraft gesetzt werden. Der am weitesten verbreitete derartige Mechanismus, Apoptose genannt, beruht auf der Tätigkeit von Enzymen aus der Gruppe des Caspasen. Daneben gibt es aber auch andere, "nichtapoptotische" Mechanismen, an denen die Caspasen z. T. ebenfalls mitwirken. Zumindest zur Entstehung mancher Krebsformen müssen auch diese Mechanismen ausgeschaltet werden. Einen solchen bisher unbekannten Ablauf hat Dr. Eli Arama in den Vorläufern von Keimzellen (Spermatogonien) der Taufliege Drosophila entdeckt, die in der genetischen Forschung seit vielen Jahrzehnten ein etabliertes Modellsystem ist.
Im Rahmen seines Forschungsprojekts möchte Dr. Eli Arama den neu entdeckten, nichtapoptotischen Mechanismus des programmierten Zelltodes genauer analysieren. Im Einzelnen sollen folgende Fragen beantwortet werden:
- Wie läuft der Zelltod im Einzelnen ab? An welchen Stellen innerhalb der Zellen werden z. B. die zellzerstörenden Enzyme aktiv?
- Durch welchen Mechanismus wird der programmierte Zelltod in Gang gesetzt? Mit welchen anderen Proteinen und sonstigen Zellbestandteilen tritt es dabei in Wechselwirkung?
- Welche anderen Gene können ebenfalls zum programmierten Zelltod beitragen?
Insgesamt möchte Dr. Eli Arama neue Aufschlüsse über die Mechanismen des programmierten Zelltodes gewinnen. Insbesondere geht es dabei um die Frage, warum manche Zellen nicht durch Apoptose, sondern durch andere Mechanismen absterben. Dies ist insbesondere auch von Bedeutung für die Krebstherapie mit Medikamenten, die den Tod der Krebszellen herbeiführen sollen.