Funding Funded Projects Zuckerbrot statt Peitsche: Wirkungslose Sanktionen

Zuckerbrot statt Peitsche: Wirkungslose Sanktionen

Zahlreiche autokratische Regime wie Iran, Kuba, Nordkorea, Myanmar oder Simbabwe haben sich trotz vielfältiger und jahrelanger internationaler Sanktio­nierungen als äußerst standhaft erwiesen.

Dieser Um­stand kann von der bisherigen Forschung nur unzu­reichend erklärt werden. Dr. Matthias Basedau vom German Institute of Global and Area Studies in Hamburg fragt daher nach den Wirkungsweisen unter­schiedlicher Sanktionstypen in Ländern mit autokratischen Regimen.
Einige Gründe für die Erfolglosigkeit von Sanktionen sind im internationalen Umfeld der sanktionierten Staaten zu finden: Autoritäre Regime sind durch Sanktionen meist wenig zu beeinflussen, weil sie über strategische Rohstoffe verfügen oder alternative Handels- und Bündnispartner finden. Nähere wissenschaftliche Erklärungen bleiben jedoch aus.
Dr. Matthias Basedau möchte zur Schließung der Forschungslücken in den Feldern der Autoritarismusforschung und Sanktionsforschung seinen Beitrag leisten.
Im Rahmen des Projekts soll erstmals eine sys­tematische Verknüpfung der Forschungsstränge zur inneren Verfasstheit von Autokratien und zu externen Sanktionsmaßnahmen erfolgen. Dabei steht die Binnenperspektive des autokratisch regierten Staates im Vordergrund und nicht, wie in der Sanktionsforschung üblich, die Sicht­weise des Sender-Staates.
Das Projekt geht außerdem der Fragestellung nach, welche Zielgruppen in den sanktio­nierten Staaten durch welche Sanktionen getroffen werden. Zudem ist von Interesse, welche Bezie­hungen zwischen Sender und sanktionierten autokra­tischen Regimen bestehen und inwiefern das Regime dadurch für externen Druck anfällig ist. Aufbauend auf den gewonnenen Erkenntnissen wird nach der Effektivität der Sanktions­maßnahmen und den Gegenmaßnahmen der sank­tionierten Regime gefragt. Forschungsleitend ist dabei die Hypothese, dass autokratische Regime durch den Rückgriff auf interne Faktoren (bspw. Anreizstrukturen und Repressionen) und ein günstiges internationales Umfeld externe Sanktionen abfedern und damit ihr dauerhaftes Bestehen erhöhen können.

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